Das Johanniskraut (Hypericum peforatum) hat seine Blütezeit von Juni bis etwa August. Ein besonderer Tag, der mit der Pflanze in Verbindung steht, ist der 24. Juni. Hier findet der Johannistag statt. Es ist das Fest des Lichts, wo die Sonne ihren Zenit erreicht. Es ist dieser Tag, dem das Johanniskraut seinem Namen verdankt. Weitere Bezeichnungen, die sich finden sind Tüpfel-Hartheu, Sonnenwendkraut, Mannskraft, Konradskraut, Hexenkraut, Jageteufel, Herrgottsblut oder Johannisblut.
Der Gattungsname Hypericum soll daher rühren, dass man durch die hellen Sekretbehälter der Blätter ein Bild sehen, also hindurchschauen kann. Die griechische Bezeichnung hyper bedeutet „über“, ericos bedeutet „Bild“. Das Artepitheton „perforatum“ geht auf das Lateinische perforatus für „durchbohrt, durchlöchert“ zurück. Die perforierte Signatur der Johanniskrautblätter gibt darüber Auskunft, dass die Pflanze volksheilkundlich bei Stichverletzungen gute Dienste leistet. Die Farbe Rot aus dem Pflanzensaft steht für Mut, Stärke und unerschütterlichen Willen.
Das Johanniskraut besitzt einen sehr starken Lichtbezug. Der Sonnenplanet ist in dieser Pflanze abgebildet. Unsere Sonne besitzt die Kraft, die Dunkelheit zu besiegen. Beim Anblick der kräftig-gelben Blütenblätter erkennt der Betrachter eine Art „Drehrichtung“ der Blütenblätter nach rechts oder nach links, denn die Blätter sind leicht asymmetrisch und wirken wie Sonnensegel, die zu einer Art Rad zusammengesetzt sind. So steht die Pflanze für Bewegung, in die Gänge kommen.
Das Johanniskraut gilt unter anderem als mild antidepressiv, wundheilend und entzündungshemmend. Am bekanntesten ist das Rotöl, das aus den oberen Pflanzenteilen des Johanniskrauts gewonnen wird. Dieses Öl wird traditionell bei leichten Verbrennungen angewandt.