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Pflanzen für die Weiblichkeit

 

Dass der Mondzyklus unseren weiblich Zyklus beeinflusst, lässt sich bereits aus der volkstümlichen Anschauung der Naturvölker ableiten. Verschiedene Mondgottheiten standen in Verbindung mit der Frau: Selene gilt als die Mondgöttin der griechischen Mythologie, ebenso Hera und Artemis, die auch den Menstruationshergang schützen. Die Römer verehrten die „Monatsgöttin“ Dea Mena, und die aus Juno heraus entstandene Fluonia (Ernährung der Föten). Dea Mena und Fluonia trugen während einer Schwangerschaft dafür Sorge, dass das Monatsblut in der Gebärmutter zurückgehalten und der neu heranzubildenden Frucht zugeführt wird.

 

Lenken wir unsere Aufmerksamkeit nun in die Gegenwart: Im Durchschnitt menstruiert eine heranwachsende junge Frau im Alter von 12 Jahren das erste Mal. Auch Hildegard von Bingen schreibt, dass sich die inneren Organe eines Mädchens mit 12 Jahren entfalten. Die allererste Blutung wird als Menarche bezeichnet. Damit dieser Prozess auch anatomisch möglich ist, benötigt der weibliche Körper einen Fettanteil von 17%. Damit der monatliche Zyklus dauerhaft in Gang bleibt, muss der Körper einen mindestens 22%igen Fettanteil aufweisen. Bis zum Eintritt in die Menopause, wird Frau zwischen 300 bis 500 Mal im Laufe ihres Frauenlebens "bluten". 

 

Die Eierstöcke sind die Lager unserer weiblichen Geschlechtszellen. Zum Zeitpunkt der Geburt sind etwa 300.000 unreife Zellen angelegt, es werden keine neuen nachproduziert. Bis zur Pubertät reduziert sich die Zahl auf etwa 180.000 und ab dem 25. Lebensjahr besitzt eine Frau im Durchschnitt noch 65.000 Eizellen. Ab der Geschlechtsreife wachsen – bedingt durch die Hormone Östrogen und Progesteron - grundsätzlich jeden Monat viele Eizellen in den Eierstöcken heran, aber nur ein Ei schafft es bis zur Vollreife und verlässt letztendlich den Eierstock. Die übrigen konkurrierenden Eier sterben ab. 

 

Nicht immer verlaufen unsere roten Tage beschwerdefrei. Die Unpässlichkeiten beginnen oftmals schon in der prämenstruellen Phase, Unregelmäßigkeiten sind ebenso an der Tagesordnung wie krampfartige Beschwerden, wenn sich die Regel ankündigt. Viele pflanzliche Helfer stehen ins Zeiten wo uns Unterleibsschmerzen, Unwohlsein, Kopfschmerzen und vieles mehr plagen, zur Seite: das entkrampfende Gänsefingerkraut (Potentilla anserina), der hormonausgleichende Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora), das Antimigränemittel Mädesüß (Filipendula ulmaria), der progesteronfördernde Mönchspfeffer (Vitex agnus castus). Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) befeuert die Durchblutung und hilft bei zu schwacher Menstruation, sanfter arbeiten in diesem Fall Liebstöckel (Levisticum officinale) und Basilikum (Ocimum basilicum). Man(n) sieht's: die Naturapotheke hält für unsere monatlichen Zipperleins so manches gute Kraut bereit.

 

Frauenkörper, Frauenbeschwerden und Frauenpflanzen sind Teil des Kurses der Pflanzenheilkunde nach Hildegard und der aktuellen Frauennaturheilkunde.